Institut für Betrachtung

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Hito Steyerl

Duty-Free Art (e-flux Journal)

„Die Möglichkeitsbedingungen der Kunst“, schreibt Hito Steyerl in ihrem Beitrag „Duty-free Art“ für die März-Ausgabe des e-flux Journals, „finden sich mittlerweile nicht mehr nur im elitären ‚Elfenbeinturm’ sondern in von Diktatoren finanzierten Stiftungen für Gegenwartskunst, in den Steuersparmodellen von Oligarchen und Waffenproduzenten, im Ertrag eines Hedge Fonds, in der Verschuldung von Kunststudierenden, in geleakten Datenschatzkammern, in Spam-Ansammlungen und den aus Unmengen unbezahlt geleisteter freiwilliger Arbeit entstandener Produkte (...)“. Kunst wirkt nach dieser Diagnose also konstruktiv an den herrschenden Verhältnissen mit und ist untrennbar mit ihnen verbunden. In ihrem Plädoyer für eine Kunst jenseits ihrer Indienstnahme – „to have no duty“ – kartographiert die Künstlerin und Aktivistin das verstärkte Vorkommen der Kunst in einer parallel zum herkömmlich öffentlichen Raum des Museums (und mithin dem genuin öffentlichen Charakter der Kunst) existierenden, geheimen Zone aus Transportkisten, Freilagern und die Privatisierung des Öffentlichen vorantreibenden Geld- und Informationsströmen. Dabei geht es Steyerl um nichts weniger als eine Neudefinition des Wesens und der Funktion zeitgenössischen Kunst, die – anstatt die „konstruktive Instabilität“ als Hauptkennzeichen der herrschenden Verhältnisse zu stabilisieren – an der Perspektive eines zukünftig Öffentlichen arbeitet.

http://www.e-flux.com/journal/duty-free-art/

Kunstmarkt, Gegenwartskunst, Hito Steyerl

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